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In diesem Beitrag wollen wir uns um das Thema „Aftercare“ kümmern bzw. klar stellen was es genau im Rahmen des BDSM bedeutet. Jeder BDSMler kennt das. Man ist im Rausch der Machtausübung, befindet sich in einer SM Session, erfährt Macht, Dominanz, lustvollen Schmerz, Respekt, Hingabe und viele mehr was auf einen einprasselt.
Letztendlich sinkt man vor Glück zu Boden und ist im tiefsten Innern befriedigt. Aftercare beschreibt die Situation und den Zeitpunkt, der genau nach Beendigung einer SM-Session so wichtig ist und bei vielen professionellen Anbietern sträflich vernachlässigt wird.
Das Machgefüge verschiebt sich in den meisten Fällen hier wieder, die Masken fallen und beide Partner begegnen sich hierbei auf Augenhöhe. Es ist Zeit die intensiven Momente und Erlebnisse Revue passieren zu lassen, in sich zu gehen und darüber zu reden was besonders schön war und was vielleicht eher kritisch gewesen ist.
Aftercare kann natürlich auch bedeuten, dass man sich vor Glück gemeinsam zusammen kuschelt und die Zeit genießt. In der Praxis ist diese Wunschvorstellung allerdings selten diesem Begriff zuzuordnen. Fakt ist, dass es für beide Seiten schwierig sein kann, die eben noch eingenommene devote bzw. führende Rolle zu verlassen und sich auf eine gänzlich neue Situation einzustellen.
Das Wort „Care“ bedeutet soviel wie pflegen / sich kümmern und dies ist eben auch ein Teil dieses wichtigen Rituals im SM Bereich. Das gegenseitige auffangen und sich kümmern nach Stunden der Herrschaft, des Schmerzes und vielleicht auch Züchtigung / Demütigung. Ein Runterkommen und liebevolles Miteinander, ein Trösten und für den anderen da sein gehört auch dazu.
Es kann immer mal wieder vorkommen, dass die dominante Seite eine SM Session als besonders fruchtbar empfunden hat und voller Begeisterung ob der positiven Reaktion seiner Sklavin in das Aftercare-Gespräch geht. Doch unter Umständen hat dies die empfangene Seite gar nicht als so toll empfunden, hatte Ängste, Beklemmungen oder Schmerzen, die über das persönliche Maß hinausgehen. Eine Reflektion der Geschehnisse hat deshalb einen elementaren Zweck.
Ziel eines Aftercare muss für beide Seiten sein, sich noch besser kennenzulernen, zielgerichtet auf zukünftige noch bessere Sessions vorbereitet zu sein und ein vollkommenes Verständnis von und übereinander zu erlangen. Ein vollkommenes „sich öffnen“ gilt eben nicht nur während eines Sado-Maso Spiels sondern auch für die Zeit danach.
Es gibt Menschen, denen reichen ein paar kräftige Schläge auf den Arsch und ein paar rüde Worte um sich in der BDSM Welt wohlzufühlen. Für Viele ist das aber nicht alles, denn die psychologische / seelische Ebene spielt hierbei eine ganz besondere Rolle und mit Ihr eben auch After-Care.
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